Perch CMS-System. David gegen Goliath

Perch CMS-System Grafik

Perch – ein kleines, feines CMS-System

Was macht ein alternatives CMS-System interessant? Es gibt doch WordPress, Joomla, Typo 3 und noch eine ganze Reihe anderer Systeme. Die sind zwar oft groß und (all)mächtig, aber ist das wirklich immer notwendig? Das ist ja wie mit Kanonen auf Spatzen schießen. Gerade für kleinere Seiten will man nicht immer mit der ganzen Maschinerie auffahren. Ist es da vielleicht nicht besser, die Vorteile eines kleinen CMS-Systems zu nutzen? Auf die Bedürfnisse abgestimmte Funktionen ohne Firlefanz: genau hier liegt der Vorteil eines Tiny-Systems – und so etwas ist Perch.

Die Geschichte

2010 kam das von edgeofmyseat.com entwickelte und betriebene CMS-System auf den Markt. Hinter der kleinen Firma aus Bristol stecken der Developer Drew McLellan und die Designerin Rachel Andrews. Er ist vor allem durch die Programmierung des Adventkalenders für Web-Geeks 24ways.org, sie als Mitentwicklerin von CSS-Grid bekannt. Beide hatten schon lange Jahre Erfahrung mit verschiedensten Systemen. Mit Perch entwarfen sie etwas nach ihren eigenen Ansprüchen. Es sollte keine unnötigen Lasten mitschleppen und gut konfigurierbar sein. Auch sollten vor allem Designer und Developer angesprochen werden.

Von Designern für Designer

Perch CMS-System ist von Designern für Designer gemacht. Es gibt keine Templates um „Out of the Box“ zu arbeiten. Aber dafür kann man seine Vorstellungen relativ einfach umsetzen. Wenn man ein bisschen Zeit investiert, versteht man das System sehr schnell. Recht einfach lassen sich statische Seiten mit wenigen Zeilen Code in dynamische umwandeln. Man kann auch statische und dynamische Seiten mischen – je nach Bedürfnis. „Fast and Dirty“ ist es nicht. Aber Perch ist ideal um Websites from the scratch, also von Grund auf und individuell angepasst zu erstellen.

Wie funktioniert das Perch CMS-System?

In den HTML-Code werden PHP-Schnipsel eingefügt, wodurch für das System erkennbare Seiten entstehen. In dieser Seite referenziert man auf andere Abschnitte – so genannte Templates, die systemeigene Tags und HTML-Code enthalten. Das Besondere daran ist, dass die so entstandenen Module wiederverwendbar sind.
Dabei gibt es beispielsweise verschiedenste conditional comments, die als Tags verfügbar sind:

<perch:if exists="heading">

</perch:if>

Dieses System ist beispielsweise ideal, um zu steuern, ob bei einem vom Benutzer nicht ausgefüllten Feld, bestimmte Routinen greifen. So besteht die Möglichkeit einfach optionale Felder anzubieten, die bei Nichtverwenden keinen unschönen Code in der Ausgabe hinterlassen. Mittels PHP lassen sich auch Filter erstellen, die nur bestimmte Einträge anzeigen.
So habe ich beispielsweise bei einem Projekt (https://www.christoph-freyer.at/webdesign.html) eine nach Datum gefilterte Veranstaltungsankündigung verwirklicht. Liegt ein Termin in der Vergangenheit, wird er automatisch ausgeblendet. In Kombination mit einer zweiten, genau umgekehrt funktionierenden Seite, wird der Eintrag so ins Archiv verschoben.

Community

Ohne Community geht heute nichts mehr. Abgesehen von den beiden Betreibern hilft einem vor allem eine kleine, aber feine internationale Community bei Start- oder anderen Problemen tatkräftig weiter. Diese führt aber auch regen Austausch und entwickelt auch manches Tool. Neben dem offiziellen Forum gibt es auch jenes der Community (Perchology) auf dem Instant-Messaging-Dienst Slack. Auch ein regelmäßiger Newsletter wird von einem Communitymitglied betrieben.

Fazit

Kurz und gut - es lassen sich mit Perch auf relativ einfache Art und Weise schnelle Websites erstellen. Wer allerdings etwas wie WordPress erwartet, der wird enttäuscht, denn ohne sich die Hände „am Code schmutzig“ zu machen, geht gar nichts. Perch ist eine willkommene Alternative, die ich vor allem wegen der schnellen, ballastarmen Seiten schätze.

Links: https://grabaperch.com/, https://grabapipit.com/, https://perchology.curated.co/, https://perchology.slack.com/

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